Opel Astra

Opel Astra: Zunächst mit Plug-in-Hybrid

Opel Astra: Erst kommen die Verbrenner und die Plug-in-Hybride, im nächsten Jahr folgt das reine E-Auto. Erste Fahreindrücke vom Plug-in.

Mit der jetzt sechsten Generation des Astra macht Opel einen großen Schritt in Richtung E-Mobilität. Denn im kommenden Jahr wird es sowohl Viertürer als auch den Sports Tourer genannten Kombi mit reinem E-Antrieb geben. Doch nocht ist es nicht soweit, zunächst kommen die Verbrenner sowie zwei Plug-in-Hybride auf den Markt.

Der Start des neuen Astra in diesem Frühjahr erfolgt außer mit zwei Dreizylinder-1,2 Liter-Benzinern – 81 kW (110 PS) oder 96 kW (130 PS) – sowie dem 1,5-Liter-Diesel mit 96 kW (130 PS) aber schon elektrifiziert als Plug-in-Hybrid. Das Antriebssystem besteht aus einem 1,6-Liter-Turbo-Benziner mit 110 kW (150 PS), einer Achtstufen-Automatik sowie einer 81,2 kW (110 PS) starken E-Maschine. Das ergibt eine Systemleistung von 133 kW (180 PS). Das maximale Drehmoment von 360 Newtonmetern wird auf die Vorderachse übertragen. Für den emissionsfreien Betrieb im Stadtverkehr kann einfach der Elektro-Modus gewählt werden. Dann fährt der Astra mit der Energie aus der 12,4 kWh-Batterie bis zu 60 Kilometer gemäß WLTP rein elektrisch. Das Höchsttempo liegt bei 225 Kilometern pro Stunde, rein elektrisch schafft das Plug-in-System Tempo 135.

Opel Astra
Die C-Säule wirkt wie eine Haifischflosse.

Stärkerer Plug-in kommt später

Serienmäßig ist ein On-Board-Charger mit 3,7 kW an Bord. Optional bietet Opel für 500 Euro extra eine Version mit 7,4 kW an. Wer die hat, kann den Akku an einer 22-kW-Wallbox in knapp zwei Stunden komplett aufladen. Für das zweite Halbjahr haben die Rüsselsheimer noch einen stärkeren Plug-in-Hybrid-Antrieb angekündigt. Die Systemleistung beträgt dann 165 kW (225 PS) und kommt ebenfalls auf ein maximales Drehmoment von 360 Newtonmeter. Der Benziner steuert in diesem Fall 133 kW (180 PS) bei.

Opel-Chef Uwe Hochgeschurtz betont noch einmal ausdrücklich, dass ganz klar an dem Ziel festgehalten werde, Opel von 2028 an zu einer reinen Elektromarke zu machen. „Uns bleibt keine Wahl. Das ist zum einen der politische Wille. Auf der anderen Seite haben wir jetzt immens in die Entwicklung dieser Antriebe und den Umstieg investiert.“ Bereits in zwei Jahren werde jede Modellreihe der Marke zumindest elektrifiziert sein, so Hochgeschurtz weiter. Für ihn war immer klar und wichtig, dass es den Astra weiterhin als Sports Tourer geben würde. Der wird, so Opel-Sprecher Harald Hamprecht, im zweiten Halbjahr 2022 auf den Markt kommen – und ein Jahr später auch mit E-Antrieb.

1.450 kg Anhängelast

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In den Laderaum passen beim Plug-in 352 bis 1.268 Liter. Fotos: Opel

Doch zunächst geht es um den Viertürer als Plug-in. Der ist 4,37 Meter lang, 1,86 Meter breit (mit Außenspiegeln 2,06 Meter) und 1,44 Meter hoch. Der Radstand beträgt 2,68 Meter, der Cw-Wert 0,269 und das Gewicht liegt bei knapp 1,7 Tonnen. Den Wendekreis gibt Opel mit 10,51 Metern an. Wer sich für eine Anhängerkupplung entscheidet, darf gebremst 1,45 Tonnen ziehen. Das Kofferraumvolumen des Plug-in-Hybriden kann von 352 bis auf maximal 1.268 Liter auf einem ebenen Ladeboden erweitert werden. Für Variabilität des Ladeabteils sorgen die im Verhältnis 60:40 umklappbaren hinteren Lehnen. Bei den Benziner- und Dieselversionen sind es 422 bis 1.339 Liter. Die Durchladebreite der großen Heckklappe beträgt 1,02 Meter, die Höhe der Ladekante liegt bei 70 Zentimetern.

AGR-Sitze ab „Elegance“

Und damit sind wir auch schon beim geräumigen Innenraum. Die vorderen Sitze sind bequem und gut gepolstert. Ab der Ausstattungsstufe Elegance ist ergonomisches Aktiv-Gestühl (AGR zertifiziert) verbaut. Bein- und Kopffreiheit im Fond reichen auch für großgewachsene Personen. Eine Vielzahl von Ablagemöglichkeiten und große Fächer in den Türen für bis zu 1,5-Liter-Flaschen stehen außerdem für Alltagstauglichkeit. Ein echter Blickfang aber sind die beiden nebeneinander liegenden Zehn-Zoll-Displays für die Instrumente und das Infotainmentsystem als Touchscreen. Die Darstellung der generell digitalen Anzeigen ist sehr scharf, die Bedienmöglichkeiten sind übersichtlich gestaltet. Außer im Multifunktionslenkrad gibt es noch einige Tasten und Knöpfe – beispielsweise für die Lautstärkeregelung, um einen schnellen Zugriff zu ermöglichen. Bei der Materialauswahl haben die Designer nicht nur einen guten Geschmack bewiesen, sondern zudem auf Wertigkeit gesetzt.

Fahrwerk: mehr Komfort

Opel Astra
Zwei Monitore prägen den Innenraum.

Bei der Gestaltung der Außenhaut des Astra in der nunmehr sechsten Generation standen Dynamik und klare Kanten im Vordergrund. So zieht sich eine scharf gezeichnete Bügelfalte in der Mitte auf der bis in die Kotflügel reichenden Motorhaube bis zum Kühlergrill, zielt dort auf den im Kühlergrill platzierten Opel-Blitz. Das neue Markengesicht, von Opel Vizor genannt, erstreckt sich über die gesamte Front bis zur flügelförmigen Grafik der LED-Tagfahrlichter. Das lässt den Astra  optisch breiter wirken. Am Heck nehmen die Designer ihre Formensprache wieder auf. Der hintere Blitz dient zudem als Öffner der Heckklappe.

Unterwegs mit dem Plug-in-Hybrid hält der Astra fahrtechnisch, was er optisch verspricht. Überhol- oder Ausweichmanöver werden locker absolviert. Antritt und Durchzug sind bestens. Der Motor läuft selbst bei hoher Leistungsanforderung erfreulich leise. Im Vergleich zur bisherigen Astra-Generation haben die Entwickler das Fahrwerk noch breiter ausgelegt. So bieten Federung und Dämpfung mehr Komfort. Schlechte Straßenabschnitte werden souverän passiert. Auf der anderen Seite steht der sportlichen Fahrt nichts im Weg. Der Astra bleibt auf den serienmäßigen 17-Zoll-Rädern jederzeit problemlos in der Spur, folgt exakt den Lenkanweisungen. Im Fahrzeuginneren ist es selbst bei höheren Drehzahlen sehr leise. Eine verbesserte Dämmung im Motorraum trägt dazu ebenso bei wie die laminierte Frontscheibe (ab der zweiten Ausstattungsstufe Elegance auch die vorderen Seitenscheiben), die einen Großteil der Windgeräusche absorbieren.

Plug-in-Hybrid ab 35.800 Euro

Die Einstiegsversion Business Edition des Astra Plug-in-Hybrid kostet 35.800 Euro (Einstiegsbenziner wie bisher 22.465 Euro). Empfehlenswert ist die Elegance-Variante für 39.100 Euro, die deutlich mehr Ausstattung bietet. Zusätzlich zur Werksausrüstung gibt es dann eine Zweizonen-Klimaautomatik, elektrisch bedienbare Außenspiegel, den AGR-Sitz, eine 180-Grad-Rückfahrkamera, LED-Ambientebeleuchtung, Wärmeschutzverglasung, ein schlüsselloses Schließ- und Startsystem, sowie Mittelarmlehnen vorne und hinten (hier mit Durchlademöglichkeit) und mehreren USB-Anschlüssen. Generell in Serie sind unter anderem Scheinwerfer, Tagfahrlicht und Rückleuchten in LED-Technologie samt Fernlichtassistent und Regensensor, ein Radio mit digitalem Empfang und elektrisch bedienbare Fensterheber.

Astra Sports Tourer
Kommt Anfang 2022: Opel Astra Sports Tourer.

Die weiterhin bestehende Umweltprämie für Plug-in-Hybride senkt die Anschaffungskosten um etwas mehr als 7.000 Euro. Dazu kommt noch der Steuervorteil. Durchaus attraktive Argumente, die für den so elektrifizierten Astra sprechen. Die Wartezeit auf den E-Astra dauert schließlich noch mindestens ein Jahr.

Opel Astra – Technische Daten:

Fünftüriger, fünfsitziger Kompakter, Länge: 4,37 Meter, Breite: 1,86 Meter ( mit Außenspiegel: 2,06 Meter), Höhe: 1,44 – 47 Meter, Radstand: 2,68 Meter, Kofferraumvolumen: 422 bis 1.339 Liter (Plug-in-Hybrid 352 bis 1.268 Liter).

1.2 Turbo: 1,2-Liter-Dreizylinder-Turbo, 81 kW/110 PS, maximales Drehmoment: 202 Nm bei 1.750 U/min, Sechsgang-Schaltgetriebe, Frontantrieb, 0-100 km/h: 10,5 s, Vmax: 199 km/h, Durchschnittsverbrauch: 5,4-5,5 l, CO2-Ausstoß: 123-26 g/km (WLTP), Abgasnorm: Euro 6d, Preis: ab 22.465 Euro.

1.2 Turbo: 1,2-Liter-Dreizylinder-Turbo, 96 kW/130 PS, maximales Drehmoment: 230 Nm bei 1.750 U/min, Sechsgang-Schaltgetriebe, Frontantrieb, 0-100 km/h: 9,7 s, Vmax: 210 km/h, Durchschnittsverbrauch: 5,4-5,7 l, CO2-Ausstoß: 123-29 g/km (WLTP), Abgasnorm: Euro 6d, Preis: ab 25.560 Euro.

1.5 Diesel: 1,5-Liter-Vierzylinder, 96 kW/130 PS, maximales Drehmoment: 300 Nm bei 3.750 U/min, Sechsgang-Schaltgetriebe, Frontantrieb, 0-100 km/h: 10,6 s, Vmax: 209 km/h, Durchschnittsverbrauch: 4,3-4,5 l, CO2-Ausstoß: 113-19 g/km (WLTP), Abgasnorm: Euro 6d, Preis: ab 28.660 Euro.

Plug-in-Hybrid: 1,6-Liter-Vierzylinder-Otto mit Turboaufladung plus Elektromotor vorne, Systemleistung 133 kW/180 PS, maximales Drehmoment: 360 Nm bei 1.750 U/min, 8-Stufen-Automatik, Frontantrieb, 0-100 km/h: 7,6 s, Vmax: 225 km/h (135 km/h elektrisch), Durchschnittsverbrauch: 1,0-1,1 l sowie 14,2-15,1 kWh/100 km, CO2-Ausstoß: 22-26 g/km (WLTP), Abgasnorm: Euro 6d, Preis: ab 36.710 Euro.

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