Laut Konzernchef Diess können heute bestellte Stromer nicht mehr in diesem Jahr geliefert werden. Grund: Anhaltende Engpässe.

Wer in diesem Jahr noch einen Stromer von VW haben möchte, dürfte Pech haben: Die Marke ist bei Elektroautos laut Konzernchef Herbert Diess (Titelfoto) für dieses Jahr in Europa und den USA im Grunde ausverkauft, da anhaltende Engpässe in der Lieferkette die globale Produktion beeinträchtigen. Das Problem: Wer sein neues Auto erst im kommenden Jahr geliefert bekommt, könnte nur einen niedrigeren Umweltbonus bekommen. Denn es zählt der Tag der Zulassung beim Antrag.

99.100 Auslieferungen in Q1

Im ersten Quartal hat der VW-Konzern über alle Marken hinweg 99.100 BEV weltweit an Kunden übergeben. Alleine in Westeuropa liege der Auftragsbestand für die E-Modelle bei 300.000 Fahrzeugen, wie Diess nun im Umfeld der Bekanntgabe der Geschäftszahlen für das erste Quartal 2022 angab. Die Folge: Kunden, die jetzt in Europa und den USA Bestellungen für Elektroautos aufgeben, würden ihre Fahrzeuge nicht vor 2023 geliefert bekommen.

Mit den 99.100 BEV war VW im Q1 zwar beim Volumen der zweitgrößte E-Hersteller der Welt – Marktführer Tesla konnte mit über 300.000 Einheiten aber mehr als dreimal so viele Fahrzeuge an Kunden ausliefern. VW plant für das Gesamtjahr 2022 insgesamt rund 700.000 Verkäufe von Elektrofahrzeugen. Die Produktion wurde jedoch behindert, insbesondere in China, wo im ersten Quartal aufgrund der pandemiebedingten Lockdowns nur 28.800 Elektroautos verkauft wurden. Titelfoto: VW