Batteriepass

Volvo EX90 kommt mit Batteriepass

Von Februar 2027 an müssen Akkus nicht nur in E-Autos einen Batteriepass vorweisen. Der Volvo EX90 bringt diesen schon mit.

Ab Februar 2027 benötigen alle neu in der EU auf den Markt gebrachten Traktionsbatterien, Batterien von Zweirädern und Industriebatterien über 2 kWh Kapazität einen digitalen Batteriepass. Dieser soll Transparenz und Nachhaltigkeit in der Batterie-Wertschöpfungskette sicherstellen, Umweltbelastungen reduzieren und die Zweitverwertung von Akkus unterstützen.

Batteriepass
Der Batteriepass kommt ab Februar 2027. Foto: BMWK

Volvo kommt dieser Regelung nun als erster Hersteller zuvor und führt den Batteriepass bei seinem Flaggschiffmodell EX90 ein. Der Batteriepass wurde von Volvo zusammen mit seinem Partner Circulor ausgearbeitet, ein britisches Startup, in das Volvo vor vier Jahren investiert hatte. Das System von Circulor erfasst das Batteriematerial von der Mine bis zu den einzelnen Fahrzeugen. Dabei werden die Produktionssysteme der Zulieferer genutzt, um die Materialien über die gesamte Lieferkette hinweg zu verfolgen. Außerdem können parallel die monatlichen Energierechnungen der Zulieferer überprüft werden, um zu ermitteln, wie viel Energie aus erneuerbaren Quellen stammt und so den gesamten Kohlenstoff-Fußabdruck zu berechnen.

Volvo-Besitzer können über einen QR-Code an der Innenseite der Fahrertür eine vereinfachte Version des Passes abrufen. Eine vollständigere Version des Passes wird an die Aufsichtsbehörden weitergeleitet.

Als wesentliche Komponente des Elektrofahrzeugs müssen Batterien nachhaltig produziert, genutzt und aufwandsarm in den Materialkreislauf zurückgebracht werden. Es gilt, den Lebenszyklus des gesamten Batteriesystems so weit wie möglich zu verlängern sowie die eingesetzten Rohstoffe, Materialien und Komponenten nach Erstnutzung wiederzuverwenden. Hinzu kommt die Schaffung transparenter Lieferketten von den Rohstoffen bis zur Montage der Batterie. Auch müssen Hersteller künftig sämtliche Emissionen dokumentieren, die bei der Herstellung, Nutzung sowie Entsorgung ihrer Produkte entstehen.

Batteriepass: Den Lebenszyklus dokumentieren

Der Batteriepass soll eine nahtlose Dokumentation des Batterielebens von der Rohstoffgewinnung und Produktion über die Nutzung bis zur Wiedernutzung und dem Recycling unterstützen. Er erfasst die Herkunft einer Batterie und protokolliert den relevanten Nutzungsverlauf. Dazu dokumentiert er Daten, die die Nachhaltigkeit und Verantwortlichkeit der Lieferkette umfassend beschreiben – wie den CO2-Fußabdruck, Arbeitsbedingungen in der Rohstoffextraktion, Batterie-Materialien und -komponenten, enthaltene Gefahrenstoffe, Ressourceneffizienz, Leistung und Haltbarkeit, Bestimmung des Batteriezustands und weitere Informationen, unter anderem zu Rezyklierbarkeit und Reparatur sowie zur Umsetzung dieser Schritte. Im Batteriepass enthaltene Demontageanleitungen unterstützen bei der aufwandsarmen und möglichst vollständigen Zweitverwertung der Batteriebestandteile.

„Man möchte auf diesem Weg beispielsweise Kinderarbeit oder Umweltverschmutzung in Rohstoff produzierenden Ländern verringern und den Überblick über den Export von Altbatterien behalten“, sagt Prof. Thomas Knothe, Wissenschaftler am Fraunhofer IPK. Titelfoto: Volvo

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