Auto-Klassiker

Auto-Klassiker mit moderner E-Technik

Der Trend zum E-Auto beschert uns mit Isetta, R5 oder auch Hummer Auto-Klassiker im neuen Gewand. Wir haben 5 Beispiele.

Mit der aufkeimenden E-Mobilität wird das Autofahren in Zukunft nicht nur sauberer, es wird auch emotionaler. Schon die zwar lautlosen doch zugleich enorm druckvollen E-Antriebe werden ihren Beitrag dazu leisten. Außerdem sollen sehenswerte Blechkleider helfen, beim Kunden den Funken überspringen zu lassen. In gleich mehreren Fällen wird dabei die gute alte Zeit der Mobilität heraufbeschworen, die noch keinen Klimaschutz und keine Abgasnormen kannte. Diverse Auto-Klassiker sollen mit rückwärtsgewandter Optik, aber neuer Technik die Verkehrswende befeuern. Hier fünf davon.

BMW Isetta: die Knutschkugel

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Den stark modifizierten Microlino 2.0 will Micro 2021 auf den Markt bringen. Fotos: Micro

Seit mehreren Jahren sorgt der Retro-Stromer Microlino für Aufmerksamkeit, Er greift den Look des 50er-Jahre Mini-Mobils BMW Isetta verblüffend authentisch auf. Wie beim historischen Vorbild handelt es sich bei der Neuauflage um eine Knutschkugel für zwei Personen mit einer nach vorne öffnenden Einstiegstür, die zugleich den vorderen Abschluss des Fahrzeugs bildet. Der ursprünglich als PR-Gag 2017 präsentierte Charmeur hat viel Anklang gefunden, was die für ihre Tretroller bekannte Schweizer Firma Micro dazu veranlasste, eine Serienversion des Microlino anzukündigen, die zusammen mit dem italienischen Produktionspartner Tazzari gebaut werden sollte.

Bereits 2018 hätte es so weit sein sollen. Nach einigen skurrilen Rückschlägen folgte 2020 ein Neustart des Projekts in Form des Microlino 2.0. Zuletzt hat Micro im Februar 2021 bekräftigt, erste Fahrzeuge im September auszuliefern. Auch die Eckdaten der Serienversion wurden bereits verraten: Der 2,43 Meter kurze Zweisitzer der Leichtbauklasse L7e wird einen 11 kW/15 PS starken E-Motor bekommen, der den knapp über 500 Kilogramm wiegenden Retro-Stromer auf maximal 90 km/h beschleunigt. Die wahlweise 8 oder 14,4 kWh große Batterie soll Reichweiten von 125 beziehungsweise 200 Kilometer erlauben. Der Basispreis beträgt 12.000 Euro.

VW ID.Buzz: Bully reloaded

Ebenfalls 2017 erstmals vorgestellt und ebenfalls eine 50er-Jahre-Ikone als Vorbild hat der Elektro-Van I.D. Buzz von VW (Titelfoto). Neben modernen gestylten Elektroautos wie ID.3 oder ID.4 wollen die Wolfsburger außerdem mit Retro-Flair Kunden für die E-Mobilität begeistern. Ursprünglich war sogar ein Comeback des VW Buggy angedacht, welches allerdings verworfen wurde. Beim Buzz, der den legendären VW-Bus T1 zitiert, soll es hingegen nicht nur bei einem Konzept bleiben. VW hat ebenfalls kürzlich die Absicht bekräftigt, den Bully bereits 2022 als Elektroauto zu reaktivieren. Das entsprechende Serienmodell, von dem es noch keine Bilder gibt, dürfte ähnlich groß wie Familien-Van ausfallen, dank kompakt bauendem E-Antrieb innen so viel Platz wie ein Kleintransporter bieten. Die Antriebstechnik dürfte aus dem Elektrobaukasten von VW kommen und damit in verschiedenen Leistungsstufen und Akkugrößen verfügbar sein. Bis die finalen Details zu Antrieb und Kosten bekannt werden, dürfte noch ein wenig Zeit verstreichen.

Renault 5: in die Neuzeit gebeamt

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Vielleicht könnte die Neuauflage des R5 schon 2023 als Nachfolger des Elektro-Kleinwagens Zoe antreten. Foto: Renault

Gleiches trifft auch auf das Comeback des Renault 5 zu. Anfang 2021 hat Renault eine entsprechende Studie enthüllt, die mehrere Charaktermerkmale des zwischen 1972 und 1996 gebauten Kleinwagens in die Neuzeit transportiert. Zugleich handelt es sich nämlich um einen sehr modern wirkenden Entwurf, der außerdem aktuelle Technik bieten wird. Basis wird die neue CMF-EV-Plattform sein, auf der unter anderem der Ariya von Kooperationspartner Nissan aufsetzt. Entsprechend darf man mit üppiger Leistung und große Reichweiten rechnen. Vielleicht könnte die Neuauflage des R5 schon 2023 als Nachfolger des Elektro-Kleinwagens Zoe antreten. Der R5 soll nicht der einzige Wiedergänger bei Renault sein. Es mehren sich die Gerüchte, dass die Franzosen für spätestens 2025 außerdem das Comeback des R4 als Elektroauto planen.

GM Hummer: der Kraftprotz

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Kommt schon im Herbst, und zwar gewaltig: der Hummer. Foto: GM

Schon deutlich konkreter ist der US-Konzern General Motors bei seiner elektrischen Neuauflage des Hummer, der zumindest in mehreren Punkten den klotzigen Modellen der 2010 eingestellten Offroad-Marke ähnelt. Doch anders als die mächtigen Allradler der längst vergangenen Hummer-Epoche reichlich CO2 in die Atmosphäre zu blasen, bleibt der neue Hummer EV lokal betrachtet sauber. Der ab Herbst als Pick-up erhältliche Geländewagen wird zudem extrem stark sein: 1.000 PS und 15.000 Newtonmeter sind angesagt. Damit soll der Sprint auf 100 km/h in drei Sekunden möglich sein. Als Reichweite geben die Amis 560 Kilometer an. Dank 800-Volt-Technik ist Laden mit bis zu 350 kW und somit ein Nachtanken von Fahrstrom für 160 Kilometer in 10 Minuten möglich. Einen Preis für die First Edition gibt es auch schon: 94.500 Euro.

WEVC Coupé: Vorbild Porsche 356

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Mit dem WEVC Coupé wird auch der Porsche 356 zum Wiedergänger. Foto: WEVC

Mit 95.000 Euro nur unwesentlich mehr soll die Launch Edition des WEVC Coupé aus Großbritannien kosten. In diesem Fall hat ein Start-up aus dem englischen Newquay eine neue, flexibel einsetzbare Plattform für Elektroautos namens PACES entwickelt. Anbieten will das junge Unternehmen diese vor allem Kleinserienherstellern, die in Zukunft auf Elektro umsteigen wollen. Damit die potenziellen Abnehmer einen Eindruck bekommen, welche Möglichkeiten die Plattform bietet, hat sich WEVC dazu entschlossen, zunächst ein eigenes Auto in einer auf 21 Exemplare limitierten Kleinserie zu bauen. Und nicht ganz zufällig weist dieses Coupé deutliche Ähnlichkeiten mit dem legendären 50er-Jahre-Sportwagen Porsche 356 auf. Mario Hommen/SP-X/Titelfoto: VW

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