BMW Stromer

Wie BMW sich die Zukunft vorstellt

BMW geht eigene Wege und verbannt die Verbrenner nicht aus dem Portfolio. Dennoch gibt es spannende neue Stromer – ein Überblick.

Auch BMW befindet sich im Wandel. Doch er ist weniger kompromisslos wie der anderer Hersteller, die bereits ein Aus für die Produktion von Verbrennern in der Zukunft angekündigt haben. Nein, BMW-Chef Oliver Zipse setzt weiterhin auf Technologie-Offenheit und sagte jüngst in einem Interview mit der F.A.Z: „Darum geht es ja bei der Technologie-Offenheit, auf die wir bei BMW setzen. Wir drängen niemanden in die eine oder andere Richtung. Die Elektromobilität wird unser mit Abstand wichtigster Wachstumsmotor sein. Spätestens 2030 wird BMW 50 Prozent des weltweiten Absatzes mit batterieelektrischen Autos erzielen – in einigen Regionen wird der Anteil sogar deutlich höher liegen. Gleichzeitig verkaufen wir in Europa noch immer eine sechsstellige Zahl von Dieselfahrzeugen jährlich.“

Der Siebener kommt zuerst als Stromer

Aber auch wenn der bayerische Hersteller die Verbrenner nicht bannen will, so verfolgt er doch eine Elektro-Strategie, die stetig neue Modelle auf den Markt spült – wie etwa den iX, den wir jüngst Probe gefahren sind – uns weiterhin spülen wird. So wie etwa den neuen Siebener, das Flaggschiff von BMW. Die siebte Generation des Siebener soll erneut Maßstäbe setzen, nicht nur im Segment, sondern über alle Klassen hinweg. Dafür hat sich der Münchener Autobauer mächtig ins Zeug gelegt, in allen Disziplinen, vom Antrieb bis hin zur Digitalisierung.

BMW Stromer
Wie schon beim X7 geschehen, werden auch die Dreier-Modelle über das Curved Display verfügen. Fotos: BMW

Die intern G70 genannte Siebener-Reihe (Titelfoto) wird im November ihre Markteinführung haben und erstmals auch in der vollelektrischen Version i7 verfügbar sein. Im Unterschied zu Mercedes, das seinen EQS auf eine dezidierte E-Architektur (EVA2) stellt, wählten die BMW-Entwickler eine Multi-Purpose-Plattform (CLAR-WE) und lassen den i7 mit der gleichen Karosserieform vom Band laufen wie die Verbrenner- und Plug-in-Hybrid-Varianten. Marginale Unterschiede gibt es nur bei einigen Dekor-Elementen. Auf den elektrischen i7 folgen im Frühjahr 2023 dann zwei Hybride, ein Diesel und später im Jahr eine M-Version.

Der iX1 kommt im Herbst

Der zweite große Neuheiten-Aufschlag dieses Jahr heißt X1. Analog zum Siebener hat der Kunde auch in der kleinsten SUV-Baureihe im Konzern zum ersten Mal die Möglichkeit, einen batterieelektrischen Antrieb zu wählen. Das Modell iX1 gilt intern als Nachfolger des im Sommer auslaufenden i3, ohne aber dessen ikonischen und avantgardistischen Auftritt zu erreichen. Doch vom iX1 versprechen sich die Vertriebsstrategen – weil Mainstream-Design – deutlich höhere Absatzzahlen als vom polarisierenden i3, der in knapp neun Jahren lediglich auf eine Viertel Million Exemplare kam – aber das Zeug zu einer Ikone hat.

BMW Stromer
Kommt gegen Jahresende: Der rein elektrische iX1.

Eine Modellpflege, intern LCI (Life Cycle Impulse) genannt, steht 2022 noch für die Dreier-Baureihe an. Äußerlich bleibt es bei Retuschen an Front und Heck. Viel Geld in die Hand genommen aber hat BMW für ein neues Cockpit. Wie schon beim X7 geschehen, werden auch die Dreier-Modelle über das Curved Display verfügen. Gleiches dürfte den X5- und X6-Modellen inklusive der M-Derivate widerfahren, deren LCI für 2023 auf dem Programm steht.

Im Herbst 2023 kommt der i5

Noch nicht ganz sieben Jahre alt ist die Fünfer-Baureihe, wenn sie im Herbst 2023 Platz für die Nachfolgegeneration – mittlerweile Nummer acht – macht. Auch sie steht wie der Siebener noch auf der weiterentwickelten CLAR-Plattform, die dem Käufer die sogenannte „Power of Choice“ (BMW-Begriff) ermöglicht, heißt, er hat die Wahl zwischen Verbrenner, Plug-in-Hybrid und vollelektrischem Antrieb. Letzterer trägt beim Fünfer die Modellbezeichnung i5. Gesetzt ist zudem der i5 Touring. Man will Audi mit dem A6 e-tron Avant schließlich nicht alleine das Feld überlassen.

Dass es den Entwicklern in den Fingern juckt, vom i5 eine leistungsstarke M-Version auf die Straße zu schicken, dürfte zu den logischen Abläufen in der Elektrostrategie von BMW gehören. Sie fordert allerdings auch Opfer. Eines davon ist die äußerst funktionale Schrägheckversion des Fünfers, genannt Sechser Gran Turismo. Allem Anschein nach soll das Modell keinen Nachfolger erhalten. HM/SP-X

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