Polestar Precept

So könnte der Polestar 4 aussehen

Eyetracking, holografisches Logo, Sitzflächen aus PET-Flaschen und 120-kWh-Akku: Der Polestar 4 will vieles anders machen.

Eigentlich wollte der Volvo-Abkömmling Polestar die Studie Precept auf dem Genfer Automobilsalon physisch präsentieren. Durch dessen Ausfall wurde sie im Internet vorgestellt. Nun verdichten sich die Hinweise, dass sich wesentliche Designelemente der Studie in den Modellen Polestar 3 und 4 ab 2022 wiederfinden dürften, wie Chefdesigner Maximilian Missoni nun dem Magazin „Edison“ erläuterte. Auch die angekündigte Strategie, den Innenraum mit „grünen“ Materialien möglichst umweltfreundlich zu gestalten, dürften umgesetzt werden.



„Precept ist eine Erklärung, eine Vision dessen, wofür Polestar steht und für die Relevanz der Marke“, kommentierte Thomas Ingenlath, CEO von Polestar, bei der Vorstellung. „Das Auto ist eine Antwort auf die klaren Herausforderungen, mit denen unsere Gesellschaft und Industrie derzeit konfrontiert ist. Dies ist kein weitentfernter Zukunftstraum. Polestar Precept zeigt eine Vorschau zukünftiger Fahrzeuge und verdeutlicht, dass wir auf Innovationen setzen, um unsere Umweltbelastung weiter zu reduzieren.“

Polestar Precept
Im Fahrzeugboden findet sich wohl ein 120-kWh großer Akku. Fotos: Polestar

Viel Platz und großer Akku

Minimalistisch, sportlich, klare Linien. Polestar Precept geben einen Vorgeschmack auf zukünftige Modelle. Die Proportionen des Fahrzeugs definieren seine Form basierend auf einer zurückhaltenden Oberfläche und dem Fokus auf aerodynamische Effizienz. Ein 3,1-Meter-Radstand verleiht dem atemberaubenden viertürigen Grand Tourer eine sehr niedrige, schlanke Silhouette und schafft dennoch genug Platz für einen großen Akku, der vermutlich 120 kWh groß sein wird, und zugleich genügend Beinfreiheit und Kopfraum für Passagiere im Vorderraum.

Der Kühlergrill wird durch die sogenannte Polestar Smart Zone ersetzt und symbolisiert eine Verschiebung vom Atmen zum Sehen. Ein bei Elektrofahrzeugen überflüssige Bereich, der früher lediglich dazu diente, Luft zu den Kühlern des Verbrennungsmotors zu leiten, wird nun zum Zentrum für Sicherheitssensoren und Fahrerassistenzfunktionen. Hinter einem transparenten Panel für intelligente Hardware befinden sich zwei Radarsensoren und eine hochauflösende Kamera. Der auf dem Glasdach montierte LIDAR-Pod ermöglicht optimale Sicht zur Verbesserung der Fahrassistenzsysteme. Die markanten LED-Scheinwerfer wurden zudem weiterentwickelt: Polestar interpretiert Thors Hammer neu und setzt auf getrennte Elemente, was dem Fahrzeug eine dynamische, roboterhafte Optik verleiht und die Marke widerspiegelt.

Polestar Precept
Die Studie Precept dürfte einiges von dem vorwegnehmen, was mit Polestar 3 und 4 in Serie geht.

Frontflügel für mehr Reichweite

Über der Smart Zone verfügt Precept über einen integrierten Frontflügel, der den Luftstrom über die lange Motorhaube beschleunigt. Dadurch kann sich Luft früher an der Oberfläche festsetzen. Die aerodynamische Effizienz und die Reichweite des Fahrzeugs werden so verbessert. Am Heck erstreckt sich die breite Rückleuchte über die gesamte Breite des Fahrzeugs bis in die vertikalen, aerodynamischen Flügel – ein weiteres Merkmal zur Unterstreichung des leichten Designs.

Herkömmliche Seitenspiegel werden durch Kameras ersetzt, die sich jeweils entlang eines aerodynamischen Arms nach außen erstrecken. Im Inneren weicht der traditionelle Rückspiegel einem digitalen Bildschirm. Das Bild wird von einer Weitwinkelkamera am Heck des Fahrzeugs aufgenommen. Durch das Fehlen einer herkömmlichen Heckscheibe erstreckt sich das Glasdach des Polestar Precept hinter den Rücksitz. Die Heckklappe selbst wurde mit einer größeren Öffnung und höher montierten Scharnieren ausgestattet, um den Zugang zu erleichtern.

Verkleidungen aus Flachs

Nachhaltige neue Innenausstattungsmaterialien vereinen modernen Hightech-Luxus mit reduzierter Umweltbelastung. Die Verbundwerkstoffe von Bcomp für Innenverkleidungen und Rückenlehnen, die aus Flachs hergestellt werden, bieten gegenüber herkömmlichen Materialien erhebliche Verbesserungen, darunter eine Gewichtsersparnis von bis zu 50% und eine Reduzierung des Verschnitts von Kunststoffen um bis zu 80%.

Polestar Precept
Der Innenraum besteht vorwiegend aus „grünen“ Materialien

Die Sitzflächen werden aus recycelten PET-Flaschen im 3D Verfahren gestrickt, die Polster und Kopfstützen aus recyceltem Korkvinyl, während die Teppiche aus recycelten Fischernetzen hergestellt werden. Diese Elemente, kombiniert mit digitaler Avantgarde, definieren einen neuen Premium-Luxus, der die bisherigen Konventionen von Leder, Holz und Chrom übertrifft.

Eye Tracking steuert Bildschirme

Die nächste Generation des Android basierten Infotainmentsystem münzt auf der engen Zusammenarbeit von Polestar mit Google. Ein vergrößerter 15-Zoll-Touchscreen in der Mitte ergänzt das 12,5-Zoll-Fahrerdisplay. Beide sind durch einen beleuchteten Rahmen verbunden, der den gesamten Innenraum umfasst. Auffallendes Highlight: Das charakteristische Polestar Emblem schwebt holographisch in einem massiven Stück schwedischen Kristalls zwischen den Kopfstützen der Rücksitze.

Die Anzeige unterstützt die Weiterentwicklung einer personalisierten und dynamischen digitalen Schnittstelle und enthält außerdem eine Reihe intelligenter Sensoren. Eye Tracking erfasst den Blick des Fahrers und steuert den Inhalt der verschiedenen Bildschirme entsprechend. Näherungssensoren verbessern auch die Benutzerfreundlichkeit des mittleren Displays während der Fahrt. HM

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