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Tesla-Mitarbeiter: „Kaputte Autos gehen trotzdem raus“

Ein dänisches Nachrichtenprotal berichtet, dass Tesla-Mitarbeiter um ihren Job fürchten müssen, wenn sie zu „langsam“ sind.

Was Tesla und die Qualität der Fahrzeuge angeht, so gibt es sehr unterschiedliche Erfahrungen und Ansichten. Während die einen von großen Spaltmaßen und Klappern im Innenraum berichten, sind andere überaus zufrieden. Auch von Problemen bei Reparatur und Ersatzteilversorgung war schon die Rede in den vergangenen Jahren.

Nun gibt es in Dänemark Berichte, dass die Zeitvorgaben für Mechaniker oftmals viel zu knapp bemessen sind, um Defekte zu finden oder zu reparieren. Das berichtet „Focus online“ mit Verweis auf das dänische Nachrichtenprotal „Dagens Arbete“. Demnach würden Tesla-Mitarbeiter sogar ihre Entlassung riskieren, wenn sie zu lange benötigten, um die Fehler zu beheben. „Wir schicken die Autos trotzdem raus“, wird ein Tesla-Mitarbeiter zitiert, der unerkannt bleiben möchte. Und weiter: Wer mit Teslas hohem Arbeitstempo nicht zurechtkomme, bekomme keine Gehaltserhöhung und riskiere womöglich sogar, entlassen zu werden.

Tesla-Mitarbeiter: Es gibt ein Punktesystem

Den Tesla-Servicemechanikern würden offenbar bestimmte Zeitfenster zur Behebung von Fehlern eingestanden, die eingehalten werden müssen. Das Auswechseln eines Reflektors etwa soll nicht länger als drei Minuten in Anspruch nehmen, für Fehlersuche wird maximal eine Stunde eingeräumt. In vielen Fällen seien die Zeitvorgaben jedoch zu knapp bemessen – zum Nachteil der Mitarbeiter, aber auch der Kunden. Denn die Autos würden trotzdem rausgegeben.

Das dänische Nachrichtenportal gibt an, mit mehreren Tesla-Mitarbeitern gesprochen zu haben. Die Beschäftigten möchten aber nicht namentlich genannt werden. Sie sagen aus, dass Teslas Produktionssystem diejenigen belohne, die ihre Arbeiten unzureichend durchführen, weil man dann „auf dem Papier eine bessere Produktivität hat“.

Tesla bewerte einmal im halben Jahr, ob die Produktivitätsziele erreicht wurden. Die Mechaniker erhalten daraufhin eine Note zwischen Eins und Fünf, wobei die Eins die niedrigste Bewertung ist. Seit diesem Jahr sei die Benotung direkt an die Gehaltsentwicklung gekoppelt. Diejenigen, die eine Note Drei oder niedriger erzielen, erhalten keine Gehaltserhöhung oder Prämie. Seine Entlassung riskiere, wer nur eine Eins bekomme. „Dann gibt es ein Gespräch mit der Personalabteilung und du hast ein Problem“, so ein Betroffener laut Dagens Arbete. Titelfoto: Tesla

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