Formentor

Test-Tagebuch: Cupra Formentor 2,0 TSI

Im Testzeitraum von 14 Tagen fallen uns an einem Auto viele Kleinigkeiten auf. Das Test-Tagebuch fasst diese zusammen. Der Kandidat: Cupra Formentor 2,0 TSI 4Drive DSG.

In diesen Tagen stellt sich der Cupra Formentor in der Redaktion vor. Der Formentor ist das erste eigenständige Modell der Marke Cupra, die besonders für Sportlichkeit im VW-Konzern steht und die aus Seat hervorgegangen ist. Umso überraschter waren wir, als seinerzeit auch weniger sportliche Motorisierungen für den Formentor auf den Markt kamen. So bietet man das Modell auch mit dem bekannten 1,5 TSI-Motor und 150 PS an – aber auch mit dem 2,0-TSI-Motor mit 140 kW (190 PS).

11.11.2021: Wir kommen so langsam zum Ende unserer Testzeit. Insgesamt ist der Formentor bei allen Fahrern/innen gut angekommen: Qualität, Sitzkomfort, Leistung, Fahrwerk – all das passt zu einem Basismodell einer sportlichen Marke. Einen sperrigen Getriebeschalthebel gibt es nicht mehr, ein kleines Hebelchen (Foto)  übernimmt die Aufgabe. Eine Einstellung „P“ für Parken gibt es nicht mehr; die Handbremse wird beim Ausschalten automatisch aktiviert. Dazu passt, dass man den Motor beim Losfahren durchaus sportlich knurren hört.

Der Verbrauch hat sich nun nach rund 1.000 Kilometern bei 8,0 Liter auf 100 Kilometer eingependelt. Nachdem zunächst 8,6 Liter vom Bordcomputer ausgewiesen worden waren, sorgte eine Tour über Autobahn und Landstraße an den Nürburgring für die nun besseren Werte. Die Bilanz dieser Fahrt lag bei 7,6 Liter.

Dabei geschah es auch, dass das Infotainmentsystem während der Fahrt abstürzte, sich aber kurz darauf selbst neu bootete und seine Arbeit fortsetzte. Eine Wiederholung bleib aus. Der Testbericht folgt in Kürze.

9.11.2021: Schönes Ambiente ist ja wichtig heutzutage in einem modernen Auto. Bei Dunkelheit besorgen dieses diverse Lichtleisten in Türen und Armaturenbrett. Beim Formentor zieht sich eine Lichtleiste von den Türen oberhalb der Armaturen und unterhalb des Fensters entlang. Deren Farbe lässt sich zwar individuell einstellen, doch sie besitzt einiges an Blendpotenzial. Man kann sie zwar auch ausschalten, doch dann ist es dunkel im Innenraum.

Ein Teil dieser Lichtleiste, jener direkt unter den Außenspiegeln, leuchtet übrigens auf oder verändert seine Farbe, wenn sich beim Türenöffnen etwa ein Radfahrer oder Fußgänger im toten Winkel befindet.

Keine Leuchte ist der Sprachassistent. Man muss manche Adressen schon (mehrmals) wiederholen, bevor er sie verstanden hat.

Cupra Tavascan6.11.2021: Der Formentor ist also das erste eigene Modell von Cupra, und wir müssen nach rund 10 Tagen sagen, dass wir wir ihm sehr gewogen sind und er gerne genutzt wird; übers Wochenende sind wir mit ihm zum EcoGP an den Nürburgring gefahren. Das zweite Modell ist der rein elektrische Born, der gerade vorgestellt wurde und der bald auf die Straße rollt. Und dann?

Nun, Cupra will eine rein elektrische Marke werden. Die chronologische Nummer zwei in der Elektro-Strategie wird der Tavascan. Das extrem progessiv gestylte SUV-Coupé zeigte Cupra bereits 2019 als Studie auf der IAA in Frankfurt. Der Tavascan steht ebenfalls auf dem ‚Modularen Elektrifizierungs-Baukasten‘ (MEB) und ist für 2024 vorgesehen.

Ein Jahr später soll dann ein elektrisches Einstiegsmodell serienreif sein. Der City-Stromer, von dem auch VW und Skoda je ein Derivat erhalten, basiert auf einem abgespeckten MEB, für dessen Entwicklung sich Cupra extra in Wolfsburg beworben hatte – und den Zuschlag erhielt. Die Herausforderung: Das intern MEB-Entry genannte Chassis ist extrem preissensitiv. Die späteren drei Serienmodelle sollen möglichst unter 20.000 Euro starten. Die Cupra-Version wird wohl so ähnlich aussehen wie das kürzlich gezeigte Concept Car UrbanRebel.

 

4.11.2021: Starrsinnig gab sich jüngst der Spurhalteassistent: Zunächst lenkte er leicht gegen, als wir mit der rechten Flanke einer durchgezogenen Linie zu nahe kamen, dann verfiel er in nerviges Piepsen. Als sehr eigenartig empfinden wir die Leistung der Audioanlage von Beats. Sie ist als Extra eingepreist und kostet 580 Euro; verbaut sind 10 Lautsprecher, Subwoofer, digitaler 12-Kanal-Verstärker mit 340 Watt Leistung. So richtig laut aufdrehen kann man indes nicht, das Ende der Fahnenstange ist schon recht früh erreicht – ob wir was falsch bedient haben? Oder will Cupra die Insassen vor Hörschäden schützen?

Übrigens sind wir jetzt 280 Kilometer gefahren: Der Verbrauch liegt immer noch bei 8,6 Liter.2.11.21: So, wir sind 160 Kilometer gefahren, nicht besonders flott, eher im schleppenden Herbst-Verkehr (von Corona ist auf den Straßen nichts mehr zu spüren). Der Bordcomputer zeigt einen Durchschnittsverbrauch von 8,6 Liter. Hinter dem Volant fühlt man sich wohl, alles findet sich dort, wo man es vermutet; man ist aber auch etwas mehr eingebaut als etwa in Seat-Modellen – der Sportwagen lässt grüßen. Das Fahrwerk ist ein wenig härter, aber nicht unkomfortabel. Spannend: Bei den Fahrmodi kann man nur unter den Einstellungen Comfort, Sport und Individual wählen; Normal gibt es nicht. Die lederbezogenen Sitze sind manuell einstellbar und mit einer ebenfalls manuellen Lordosenstütze versehen, die durchaus energischer stützen könnte.

Formentor
Mut zur Kante: Das Heck des Cupra Formentor. Fotos: Mag

28.10.2021: „Unser“ Formentor ist mit letzterem Motor bestückt, der stets mit dem „4Drive“ genannten Allradantrieb ausgeliefert wird. Selbstredend auch mit 7-Gang-DSG-Getriebe. Gehalten ist er im trendigen Grau, was angesichts der nebeligen Wetterverhältnisse ein wenig trist rüberkommt. Aber sei´s drum: Sein kantiges Heck und die weit auslaufende Motorhaube heben ihn ebenso wohltuend von der Masse ab wie das angenehme Ambiente im Innenraum mit viel Leder und gesteppten Nähten. Leider verströmt er einen etwas unangenehmen Neuwagengeruch. Der Kilometerstand: 2.250. Der Verbrauch soll laut Hersteller bei 7,0 Liter auf 100 Kilometer liegen – wir werden sehen.

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