Elektroautos

Das sind die günstigsten neuen Elektroautos

Elektroautos müssen nicht unbedingt teuer sein. In diesem Jahr kommen einige Stromer für den schmaleren Geldbeutel auf den Markt.

2020 war das erste echte Boomjahr für Elektroautos in Deutschland. Dank Förderung konnten sie den preisnachteil gegenüber den Verbrennern egalisieren und mit ihren günstigeren Unterhaltskosten punkten. Die Anzahl der neu zugelassenen Pkw mit reinem Elektroantrieb (BEV) legte mit plus 206 Prozent im Vergleich zum Vorjahr deutlich zu. Damit ist die E-Mobilität endgültig raus aus der Nische. Und der Boom dürfte dieses Jahr noch an Fahrt aufnehmen, denn gleich mehrere batterieelektrische Modelle kommen zu kleinen Preisen auf den Markt. Zusammen mit der weiterhin abrufbaren Umweltprämie ist ein Einstieg in die E-Mobilität auf sogar vierstelligem Preisniveau möglich.

Ab 14.000 Euro: Fiat 500

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E-Auto ohne „e“: Fiat 500. Foto: FCA

Frisch in den Startlöchern steht der neue Fiat 500. In seiner Neuauflage verzichtet der kleine Italiener auf ein „e“ oder „Elektro“ als Namenszusatz. Wie der alte Verbrenner-500 hört der rein elektrisch angetriebene Nachfolger schlicht auf den Namen 500. Den bietet Fiat zum offiziellen Kurs von 23.560 Euro in der Basisversion Action an. Der E-Motor leistet in dieser Variante 70 kW/95 PS, was einen Sprint aus dem Stand auf 100 km/h in 9,5 Sekunden erlaubt. Die Höchstgeschwindigkeit fällt mit 135 km/h hingegen etwas bescheiden aus. Die Batterie mit 23,8 kWh soll laut realitätsnaher WLTP-Messung kombiniert 180 Kilometer Reichweite ermöglichen, im reinen Stadtverkehr sollen sogar 240 Kilometer drin sein. Neben ausreichender Reichweite bietet die zweitürige Basisversion einige Nettigkeiten serienmäßig. So gibt es eine elektrische Parkbremse und Fensterheber, Keyless Go, Klimaanlage, Spurhalteassistent, Verkehrszeichenerkennung, ein Audiosystem sowie ein Automatikgetriebe. Abzüglich Umweltbonus, der mit der wieder gültigen Mehrwertsteuer von 19 Prozent auf 9.570 Euro steigt, sinkt der Einstiegspreis für den elektrischen Kleinstwagen auf rund 14.000 Euro.

Ab 15.000 Euro: Renault Twingo Electric

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Ab 15.000 Euro: Renault Twingo Electric. Foto: Renault

Renaults elektrischer Zoe ist unter anderem dank seines niedrigen Preises seit Jahren in Deutschland besonders erfolgreich. Dieses Jahr runden die Franzosen ihr Angebot mit dem Twingo Electric nach unten ab. Der ist in der höherwertigen Version Vibes zu Preisen ab 24.790 Euro bereits bestellbar. Renault stockt den Umweltbonus auf gut 10.000 Euro auf. Im Gegenzug bietet der praktisch damit knapp unter 15.000 Euro teure E-Twingo eine ordentliche Ausstattung, die sogar 16-Zoll-Leichtmetallräder, elektrische Außenspiegel, vier Einstiegstüren, Tempomat, Lederlenkrad, ein für Ladestationen taugliches Ladekabel, Sitzheizung, 7-Zoll-Touchscreen, Android Auto, Klimaautomatik sowie Licht- und Regensensor umfasst. Der Antrieb stellt 60 kW/82 PS bereit, was einen Sprint auf 100 km/h in 12,9 Sekunden und maximal 135 km/h erlaubt. Mit der 21,4 kWh großen Batterie sind 190 Kilometer Reichweite drin. Zeitnah will Renault noch eine Basisversion des Twingo Electric zu Preisen ab gut 21.000 Euro nachreichen. Abzüglich Umweltbonus kann dann der Kaufpreis auf sogar 11.000 Euro sinken.

Vierstellig? Dacia Spring

Nochmals günstiger als der Basis-Twingo dürfte der Dacia Spring (Titelfoto) werden. Auch er tritt mit seiner 3,73 Meter kurzen Fünftürer-Karosserie im Kleinstwagenformat an. Dank Robustbeplankung und Karosseriehöherlegung kommt er allerdings wie ein SUV daher. Mit 33 kW/45 PS ist sein Antrieb mehr auf Reichweite denn auf Performance ausgelegt. Immerhin 125 km/h sind maximal möglich. Dank 26,8 kWh großer Batterie soll eine Ladung für immerhin 225 Kilometer reichen, im City-Modus sind sogar fast 300 Kilometer drin. Zu Preis, Ausstattung und Marktstarttermin in Deutschland gibt es noch keine detaillierten Informationen. Doch sehr wahrscheinlich wird der Spring unter 20.000 Euro kosten und damit abzüglich Förderprämie möglicherweise sogar zu einem vierstelligen Preis erhältlich sein.

Ab 11.000 Euro: e.Go Life

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Vor dem Neustart: e.GO Life. Foto: e.Go

Beim ersten Marktstart Anfang 2020 ging dem Aachener Start-up e.Go mit dem Elektro-Kleinstwagen Life überraschend schnell die Puste aus. Nach einer Neustrukturierung will das zwischenzeitlich insolvente Unternehmen Anfang 2021 einen zweiten Anlauf wagen und wieder Autos produzieren. Welche Versionen des Life es mit welchen Antriebs- und Akkusystemen geben wird, ist allerdings noch unklar. In der Liste förderfähiger Elektroautos der Bafa wird als günstigste 2020er-Variante noch die gut ausgestattete „First Edition“ zum Preis von rund 20.700 Euro geführt. Abzüglich Umweltbonus würde dies einem Preis von knapp über 11.000 Euro entsprechen. Allerdings hat e.Go vergangenes Jahr noch eine abgespeckte und deutlich günstigere Basisvariante in Aussicht gestellt. Wird eine solche Variante 2021 angeboten, dürfte auch der e.Go Life für einen vierstelligen Betrag zu haben sein.

9.900 Euro: Suda SA01

Bereits seit einigen Monaten offiziell in Deutschland erhältlich ist der aus China in Kleinserienauflage (200 Fahrzeuge/Jahr) importierte Suda SA01, der derzeit abzüglich Umweltbonus für 9.990 Euro in Deutschland angeboten wird. Die in Düsseldorf ansässige AutoSL GmbH vertreibt die 80 kW/109 PS starke, 134 km/h schnelle und rund 4,40 Meter lange Stufenheck-Limousine. Eine Traktionsbatterie aus LiNiCoMn-Zellen mit rund 40 kWh Kapazität soll eine WLTP-Reichweite von 210 Kilometer erlauben. Die Ausstattung kann sich Klimaautomatik, Leichtmetallräder und ein Infotainmentsystem mit 8-Zoll-Touchscreen durchaus sehen lassen. Was fehlt, ist das eigentlich obligatorische ESP, dessen Verzicht erst der Kleinserienstatus möglich macht. Soll es künftig mehr Sudas in Deutschland geben, muss ESP her, was allerdings auch den Preis nach oben treiben wird. Auch angesichts der wachsenden Konkurrenz im unteren Preissegment wird es der derzeit sehr günstige China-Import vermutlich nicht leicht haben. HM/SP-X

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